Jahreshauptversammlung für das Berichtsjahr 2012

Auf ein ereignisreiches Jahr 2012 hat die Freiwillige Feuerwehr Ötigheim auf ihrer Jahreshauptversammlung am Samstagabend zurückgeblickt. Bei ihrer letzten gemeinsamen Hauptversammlung bedankten sich Kommandant Werner Kalkbrenner und Bürgermeister Werner Happold gegenseitig für die stets gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Kalkbrenner berichtete, dass die aktiven Kameraden im Berichtsjahr zu 57 Einsätzen ausrücken mussten. Er berichtete von fünf Brandeinsätzen, besonders jenen in der Tiefgarage Tulpenstraße und in einem Anwesen in der Ringstraße. Weiter zehn technische Hilfeleistungen, bei denen es gelang, fünf Menschen zu retten. Hinzu kamen eine Tierrettung durch die Jugendfeuerwehr beim 24.-Std.-Tag und 11 sonstige Einsätzen wie zum Beispiel Wohnungsöffnung, Ölspuren und Überschwemmungen. Dazu kamen noch 30 Einsätze bei den Volksschauspielen im Rahmen der Brandsicherheitswachen. Die durchschnittliche Ausrückezeit bei den Einsätzen betrug fünf Minuten und zehn Sekunden.

Kritik übte Kalkbrenner an der Entscheidung des Gemeinderates, „die Aufwandsentschädigung um 50 Prozent zu kürzen, wenn das Amt des Jugendwarts in Doppelfunktion als Atemschutzgerätewart ausgeübt wird.“ Eine solche Entscheidung sei nicht nachzuvollziehen, sie stärke das Ehrenamt nicht, man solle sie daher noch einmal überdenken. Statt Urlaubstage für feuerwehrdienstliche Zwecke zu opfern, „wäre eine Arbeitsbefreiung gegen Lohnkostenerstattung notwendig und richtig“, betonte der Kommandant, der auch auf das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20/16 und einen aus der Kameradschaftskasse bezahlten Kommandowagen sowie die Erneuerung der Hallentore und die Dachsanierung beim Feuerwehrgerätehaus zu sprechen kam. Breiten Raum nahm die Jugendarbeit ein, die noch weiter intensiviert werden müsse, um den Bestand an Kräften der Einsatzabteilung sicherzustellen. Mit dem Absenken des Eintrittsalters sei es etwas leichter geworden, Mädchen und Buben für die Jugendfeuerwehr zu gewinnen. Allerdings müsse man mit einem attraktiven Betreuungsangebot aufwarten und die veränderten Altersstrukturen berücksichtigen. Es sei nicht möglich, mit Achtjährigen und 17-Jährigen gemeinsam eine vernünftige Gruppenarbeit zu gestalten, appellierte Kalkbrenner an Bürgermeister und Gemeinderat, den 2012 beantragten Jugendraum baldmöglichst zu realisieren.

Besonders freute sich der Kommandant, in diesem Jahr sechs Nachwuchsfeuerwehrmänner zum Grundlehrgang Truppmann Teil I entsenden und hoffentlich auch in die Einsatzabteilung übernehmen zu können, „das sind die Früchte unserer Jugendarbeit“, so Kalkbrenner. Dass die Gewinnung von Nachwuchskräften aufgrund des breiten Spektrums an Freizeitgestaltungsmöglichkeiten schwieriger geworden sei, man in den Bemühungen aber nicht nachlassen dürfe, machte auch Bürgermeister Happold deutlich. Über einen erfreulichen Zuwachs von 13 Mitgliedern in der Jugendfeuerwehr im Zuge einer großen Werbeaktion berichtete Jugendwart Dirk Kühn. „Besonders freut es mich, dass unter den 21 Jugendlichen auch wieder vier Mädchen sind.“

Nach den Ressortberichten, dem Bericht der Kassenprüfer, der Entlastung und der Auszeichnung von 15 Feuerwehrangehörigen für fleißigen Probenbesuch standen Ehrungen und Beförderungen auf dem Programm. Norbert Graf, stellvertretender Kreisbrandmeister und Kommandant von Lichtenau, ehrte den Ötigheimer Brandmeister Robert Pisterer für 40 Jahre aktiven Dienst mit dem Feuerwehrehrenabzeichen in Gold. Für 40-jährige Mitgliedschaft erhielt Gerhard Ochs eine Urkunde des Landes. Mit einer Urkunde der Gemeinde bedacht wurde Siegfried Gallion für 60-jährige Mitgliedschaft. Vom Ober- zum Hauptfeuerwehrmann befördert wurden Bernhard Kaiser und Christopher Kühn. Frederik Kohm durfte sich über seine Übernahme von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung freuen.