24-Std.-Tag der Jugendfeuerwehr

Um unter realistischen Bedienungen zu üben, was es bedeutet, 24 Stunden lang den Dienst der Berufsfeuerwehr auszuüben, kamen am letzten Wochenende (21.7.12)
11 Jugendliche und 5 Betreuer der Jugendfeuerwehr Ötigheim im Gerätehaus zusammen.
24 Stunden lang wechselten Bereitschaftsdient, Unterrichtseinheiten sowie Einsätze einander ab.

Pünktlich um 07.00 Uhr begann am Samstag der „Dienst“ für unsere Jugendgruppe.
Nach der Begrüßung und dem Einrichten der Schlafgelegenheiten mit Feldbetten im Schulungsraum, Vorbereiten der „Einsatzbekleidung“ und den letzten Instruktionen bekam jeder Feuerwehrmann einen analogen Meldeempfänger über den er im „Alarmfall“ alarmiert werden kann (die Alarmierung erfolgte immer mittels interne Auslösung). Im Anschluss ging es an die erste Ausbildungseinheit.

Um 10.00 Uhr dann der erste Einsatz: „Waldbrand beim Friedrichsee“ meldete der Meldeempfänger. Nach einem raschen Anziehen der Einsatzkleidung fuhren das Löschfahrzeug und der Einsatzleitwagen mit Tragkraftspritzenanhänger zum Einsatzort. Dort waren neben dem Ansaugen mit der Tragkraftspritze aus dem Friedrichsee eine Zubringerleitung fürs LF 8/6 und 3 Angriffsleitung zu verlegen.
Nach der Rückkehr und einer kurzen Einsatznachbesprechung ging es im Unterrichtsprogramm weiter mit der Funkausbildung. Anschließend wurde nach dem gemeinsamen Kochen zu Mittag gegessen. Die Ruhephase nach dem Mittagessen dauerte nicht lange an.
„Wohnungsbrand in der Bahnhofstrasse“ hieß gegen 14:00 Uhr das Alarmstichwort! Sofort rückten die Jugendlichen zum Einsatzort aus. Ein Trupp unter Atemschutz ging zur Brandbekämpfung vor. Auf ihrem Weg zum Brandherd stießen sie auf mehrere Kanister mit Gefahrstoffen, die durch einen zweiten Trupp aus dem Gefahrenbereich gebracht wurden. Nachdem 3 Rohre im Einsatz waren, konnte das „Feuer“ schnell gelöscht werden.
Zurück im Gerätehaus musste das Fahrzeug wieder Einsatzbereit gemacht werden.
Erste-Hilfe-Kurs stand nun auf dem Tagesprogramm. Kurz vor Unterrichtsende „piepten“ erneut die Melder. Eine Person wurde im Wald vermisst. Nach einer kurzen Suchaktion wurde die Person bewusstlos aufgefunden und das frisch erlernte gleich in die Tat umgesetzt. Aus dem herumliegenden Gehölz wurde eine Trage gebaut, mit der man die Person auf festen Untergrund brachte. Auch dieser Einsatz konnte erfolgreich abgeschlossen werden.

Gegen 19.00 Uhr wurde es dann Zeit fürs Abendessen. Bei noch schönem Wetter wurde der Grill angezündet und herzhaft gespeist. Doch auch während dem Essen „piepten“ die Melder. „Gott sei Dank!“, hörte man von den Feuerwehrmännern als die Durchsage kam, dass es sich nur um den Probealarm handelte. Man konnte somit in Ruhe weiteressen.
Als es anfing zu regnen und man es sich gerade im Gerätehaus gemütlich machte, mussten die Jugendlichen erneut zu einem Einsatz ausrücken. „Gewässerverunreinigung im Federbach“ lautete das Alarmstichwort. Nach der ersten Erkundung durch die Besatzung des Löschfahrzeuges wurde beschlossen, dass der ELW Holzmaterial zum Errichten einer Öl-Sperre zum Einsatzort bringen soll. Ein mit Watthosen ausgerüsteter Trupp stieg in den Federbach und baute aus dem Holz eine entsprechende Öl-Sperre. Da die Dunkel einsetzte, wurde durch einen weiteren Trupp der Lichtmast in Stellung gebracht und die Einsatzstelle ausgeleuchtet.
Nach der Rückfahrt zur Wache, wurde wie nach jedem Einsatz eine Einsatznachbesprechung und ein Feedback über den bisher verlaufenen Tag gehalten. Nach einem einsatzreichen Tag gingen die „Feuerwehrprofis“ nach einem Film müde in ihre Betten.
Aber wie das Leben eines Feuerwehrmannes so ist, wurden die jungen Kameraden auch nachts aus ihrem Schlaf durch das Piepsen der Meldeempfänger geholt. Um 03:30 Uhr wurde eine ausgelöste Brandmeldeanlage im Industriegebiet an der B3 gemeldet. Nach kurzer Aufwachphase wurde die Einsatzstelle angefahren. Es stellte sich jedoch nach kurzer Erkundung heraus, dass es sich hierbei um einen Fehlalarm handelte. Nach der Rückfahrt konnten die Feuerwehrmänner wieder in ihr warmes Bett liegen.
Nach dem Reinigen der Räumlichkeiten, der Einsatzbekleidung und einer Abschlussbesprechung endete dann am Sonntag um 07.00 Uhr der erste 24-Stunden-Tag unserer Feuerwehrjugend. Zum Schluss gab es für die „Berufsfeuerwehrmänner“ noch eine Überraschung: Im Laufe der 24 Stunden wurde ihnen immer wieder verschiedene Aufgaben und Fragen, die zum Erreichen der Jugendflamme Stufe 1 benötigt werden, gestellt.
So konnte Kommandant Werner Kalkbrenner und Jugendwart Dirk Kühn Ihnen an diesem Morgen eine Urkunde und das Abzeichen der Jugendflamme Stufe 1 übergeben.
Ein Erlebnis für unsere Jugend, aber auch für die Jugendführer und Helfer der aktiven Mannschaft!